Hat nicht jeder von uns schon Szenen erlebt, in der er hilflose, am Ende ihrer Kräfte erscheinende Mütter, Erzieher oder Lehrkräfte im Kampf mit einem tobenden Kind beobachtet hat und diese als unautoritär empfundenen Personen es vordergründig nicht einmal schaffen, ein Kind für fünf Minuten ruhig zu halten?
Bei einer solchen Szene denkt so mancher wohl zuerst an eine misslungene Erziehung oder eine schlechte Familienbeziehung, wahrscheinlich aber nicht an ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (AD(H)S), das es dem Kind praktisch unmöglich macht, sich in derartigen Situationen angemessen zu verhalten.
Aber nicht nur die Impulsivität und Hyperaktivität, sondern auch soziale und emotionale Inkompetenzen sind Bestandteile dieses Störungsbildes. AD(H)S gehört heute zu den meist diagnostizierten Störungen im Kinder- und Jugendalter. In Kinder- und Jugendpsychiatrischen Einrichtungen findet man Häufigkeitsraten von 20%, wobei die Symptome in 60 bis 70% der Fälle bis ins Erwachsenenalter persistieren.
In diesem Seminar liegt der Schwerpunkt neben der Vermittlung grundlegender Kenntnisse in Bezug auf AD(H)S in der kritischen, fachlich reflektierten Auseinandersetzung mit medizinisch-pädagogischen Interventionsmöglichkeiten und deren Umsetzung im Alltag. Es wird ein Überblick über die Entwicklung der Störungsmerkmale über die Lebensspanne gegeben, bei dem vorrangig versucht wird, aktuell bestehende Hilfsmöglichkeiten dem jeweiligen Lebensalter sinnvoll anzupassen.
Methoden Vortrag, Plenumsgespräch, Kleingruppenarbeit, Videoanalysen, Fallarbeit und Rollenspiele
Referent/in: | Karin Hanske (Psychologin, psychologische Psychotherpeutin) |
Termin: | Freitag, 16. April 2021 |
Ort: | München |
Teilnehmer/innen: | maximal 16 |
Kosten: | € 140,00 |
Veranstaltungsnr.: | F21/17 |
Anmeldeschluss: | 6. März 2021 |
Anmeldung | Zum Online Formular |