Tim heißt plötzlich Tina, Lisa möchte nur noch mit dey/dem Pronomen angesprochen werden und Felix wird gemobbt, weil er in Simon verliebt ist. Für Sozialpädagog*innen können diese Situationen sehr fordernd sein. Die Angst, etwas Falsches zu sagen, Hilflosigkeit im Umgang mit der Thematik oder pure Verwirrung erschweren die Arbeit mit LGBTQI*-Jugendlichen und mit Jugendlichen auf der Suche nach ihrer geschlechtlichen und sexuellen Identität. Dabei sind es genau diese Jugendlichen, die besondere Unterstützung benötigen. LGBTQI*-Jugendliche leiden deutlich öfter an psychischen Krankheiten und haben eine höhere Suizidrate. Durch soziale und manchmal auch familiäre Ausgrenzung ist ihr Hilfesystem oft schwächer als das von Gleichaltrigen.
In diesem Seminar lernen Sozialpädagog*innen, wie sie LGBTQI*-Jugendliche in ihrem Alltag und bei der Bewältigung von Problemen unterstützen können. Hemmschwellen im Umgang werden abgebaut. Teilnehmende erhalten konkrete Handlungsmethoden für (Problem-)Situationen und erlernen einen kompetenten Umgang mit Diskriminierung. Sie bekommen praktische Handlungsleitlinien für homo- und transfeindliche Aussagen und erfahren, wie ein inklusives Klima für alle Jugendlichen geschaffen werden kann.
Inhalte
- Grundkenntnisse über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt; Begriffsklärungen, Aufklärung über verschiedene Identitäten
- Kennenlernen der Lebenswelt, der Probleme und der Diskriminierungserfahrungen von LGBTQI*-Jugendlichen
- Wie gehe ich mit queeren Jugendlichen und ihren Problemen um? Kriseninterventions- und Problembewältigungsstrategien
- Wie schaffe ich ein inklusives Umfeld und gebe langfristige Unterstützung?
- Wie reagiere ich auf diskriminierende Aussagen? Umgang mit Homo- u. Transfeindlichkeit
Ziele
Kenntnisse über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt erwerben, Handlungssicherheit im Umgang mit und in der Unterstützung von LGBTQI*-Jugendlichen gewinnen, kompetenter Umgang mit homo- und transfeindlichen Aussagen
Methoden
Methoden Input, Austausch, Gruppenarbeit, Lernspiele, Rollenspiel, Fallarbeit
Zielgruppe
(Sozial-)Pädagogische Fachkräfte