Zertifizierte Weiterbildung zum*zur Traumapädagog*in

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Im Erziehungsalltag treffen pädagogische Fachkräfte immer wieder auf Kinder und Jugendliche, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Die Weiterbildung „Traumapädagogik“ qualifiziert Fachkräfte dazu, pädagogische Hilfestellung für Kinder/Jugendliche bei der Bewältigung von Auswirkungen traumatisierender Lebensumstände geben zu können. Hierzu wird ein Verständnis für die Anpassungsstrategien von Mädchen und Jungen benötigt. Grundlage dafür ist ein theoretisches Verständnis von Traumatisierungen, von Bindungserfahrungen, der Bedeutung des Umfeldes, von salutogenetischen Konzepten und neurobiologischen Vorgängen sowie Phänomenen der Übertragung und Gegenübertragung. Es werden Haltungen und Methoden entwickelt, die die Stabilisierung und Selbstbemächtigung traumatisierter Kinder und Jugendlicher unterstützen und die der Eigensicherung der Fachkräfte dienen.

Die Weiterbildung vermittelt allgemeine Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumapädagogik in Theorie und Praxis. Grundlage sind systemische, salutogenetische und bindungstheoretische Konzepte. Neben dem Erwerb fachlich-methodischer Kompetenzen zur Traumapädagogik und Traumafachberatung setzen sich die Teilnehmenden selbstreflexiv mit ihren persönlichen und beruflichen Hintergründen auseinander. Der Transfer der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in die berufliche Praxis wird im Rahmen von Supervision reflektiert.

Inhalte

  • 22.–24.10.2025: Modul 1 Einführung in die Psychotraumatologie und Traumapädagogik – Abgrenzung zur Trauma- Psychotherapie, Diagnostik, Traumaverarbeitung und Traumafolgeerkrankungen, Traumagedächtnis und Neurobiologie, Grundlagen traumazentrierter Gesprächsführung
  • 26.–28.11.2025: Modul 2 Bindung und Traumapädagogik – Kindheitstrauma, Bindungsstörungen und ihre Auswirkungen, Neurobiologie der Bindungstraumatisierung, traumabedingte Übertragung und Gegenübertragung; Modul 3 Überblick über die Behandlung akuter Traumatisierung und Krisenintervention – Erscheinungsbilder akuter Traumatisierung und posttraumatischer Belastungsstörung, Umgang mit Belastungsstörungen, traumaspezifische Krisenintervention, Begleitung spontaner Traumaverarbeitungsprozesse
  • 14.–16.01.2026: Modul 4 Techniken und Methoden der traumazentrierten Pädagogik – Überblick über Behandlungsmöglichkeiten, Phasenmodell der Traumaverarbeitung, Basisstrategien traumazentrierter Pädagogik, Techniken der Stabilisierung und Affektregulation, Übungen und Selbsterfahrung von Techniken
  • 9./10.03.2026: Modul 5 Elternarbeit – Psychoedukation, Unterschiede der Traumaverarbeitung bei Kindern und Jugendlichen, Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen, ressourcenorientiertes Arbeiten mit Bezugspersonen, systemische Aspekte: familiäre und transgenerationale Weitergabe von Traumata
  • 27.–29.04.2026: Modul 6 Abgrenzung der Pädagogik und Beratung zur Therapie – Grenzen und Chancen der Pädagogik und Beratung, Möglichkeiten und Indikationen zur Weiterverweisung; Modul 7 Eigene Grundhaltung und (berufliche) Rolle – Institutionelle Bedingungen traumaspezifischer Arbeit, gesetzliche Grundlagen, Bedeutung sozialer Netzwerkarbeit, Reflexion der eigenen beruflichen Rolle, Einübung traumazentrierter Grundhaltung und Beziehungsgestaltung
  • 11./12.06.2026: Modul 8 Persönliche Selbstreflexion – Erkennen und Reflexion eigener emotionaler Reaktionen und Handlungsmöglichkeiten, eigene Traumatrigger aufspüren, Selbstwirksamkeit als pädagogisches Grundprinzip der Förderplanung; Selbstfürsorge
  • 17.07.2026: Zertifizierung Vorstellung eines praktischen/theoretischen Beratungskonzepts, schriftliche und mündliche Fallvorstellung (Kolloquium)
Fallsupervision: Eigene Fälle unter Berücksichtigung der Selbst- und Fremdüberforderung von Berater*innen; rollen-, aufgabenspezifische und persönliche Selbstreflexion

Methoden

Lehreinheiten, Literaturstudium, praktische Übungen, Fallbesprechung, Fallanalyse, Praxisreflexion

Hinweis

Frühbucherpreis bei Anmeldung bis zum 21.07.2025: € 2.910,‒ (zahlbar in 3 Raten)

Zielgruppe

Insbesondere Fachkräfte im pädagogischen Bereich: Kinder- und Jugendhilfe, psychosoziale Beratung, berufliche Bildung; Fachkräfte im medizinischen/pflegerischen Bereich

Bestandteile

8 Module mit insgesamt 17 Seminartagen in 7 Terminblöcken, incl. 2–3 Tage Fallsupervision, Intervisionsgruppen zwischen den Modulen, Falldokumentation, Hausarbeit/Projekt, Kolloquium

Teilnahmevoraussetzung

Pädagogische/fachliche Ausbildung, drei Jahre Berufserfahrung, Bereitschaft zur Selbstreflexion; eine Möglichkeit zur Anwendung des Gelernten ist erwünscht.

Zertifikat

Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat von INPUT. Die Weiterbildung ist inhaltlich angelehnt an die Qualitätsstandards der „Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie“ (DeGPT).

Anmeldung

Anmeldung über die INPUT-Website (incl. Lebenslauf und Motivationsschreiben)

Info-Abend

Online-Infotermin für Interessierte: 26.6.2025, 17:00–18:00 Uhr; Anmeldung dafür bitte bis 16.06.2025 an kooperationen@inputseminare.de

Maria Zepter

Dipl.-Psychologin, Psychotherapeutin in eigener Praxis, Trauma-Therapeutin, Leitung mehrerer Projekte für traumatisierte Menschen und Flüchtlinge im In- und Ausland, fundierte Kenntnis der islamischen Kultur und Religion; Ausbilderin im Bereich Traumapädagogik, Referentin in den Bereichen Trauma, Flüchtlingsarbeit, Spiritual Care; Beratung/Therapie muslimischer Patienten und Opfer terroristischer Gewalt

Margit Erades-Peterhoff

Erzieherin im Heilpädagogischen Bereich, Dipl. Psychologin; Zusatzausbildungen in Systemischer Familientherapie und Supervision, Verhaltenstherapie, Traumatherapie (EMDR), Mediation für Familien; zuletzt tätig als Leitung der SOS Erziehungsberatungsstelle und der Fachstelle SEM (Opfer von sex. Gewalt) in Landsberg/Lech

Güzide Koçer

Dipl. Sozialpädagogin FH, niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie; Gruppentherapie (soziale Kompetenztrainings), Traumatherapie (EMDR), Langjährige Tätigkeiten im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

  • Kursbeginn
    Oktober 2025
  • Ort
    München
  • Referent*innen
    Maria Zepter
    Margit Erades-Peterhoff
    Güzide Koçer
  • Teilnehmer*innen max.
    14
  • Anmeldeschluss
    10.09.2025
  • Preis
    3.040,00
    (zahlbar in 3 Raten)
  • Fortbildungsnummer
    Z25/002

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