Fragen des Kinderschutzes sind für pädagogische Fachkräfte in Jugendhilfeeinrichtungen und Kindertagesstätten meist fordernd und belastend. Schon die Frage, wie Anhaltspunkten auf eine Kindeswohlgefährdung nachzugehen ist, birgt häufig mehr oder weniger große Unsicherheiten. Fachlich qualifiziert und rechtlich einwandfrei zu arbeiten, erscheint hierbei nicht selten als berechtigter und kaum einlösbarer Anspruch.
Kinderschutz ist eine komplexe Aufgabe. Fachkräfte nehmen Gefährdungseinschätzungen vor, beziehen Eltern oder andere Sorgeberechtigte und die betroffenen Kinder angemessen in Konzepte der Gefährdungsabwendung ein, arbeiten Schutzkonzepte aus und kooperieren mit Institutionen der Jugendhilfe (Familienhilfe, Schulsozialarbeit etc.) und den verantwortlichen Fachkräften bei den Jugendämtern. Auf diese komplexe Aufgabe soll die Weiterbildung die angesprochenen Fachkräfte gut vorbereiten, ihnen das erforderliche Wissen vermitteln und ihnen durch geeignetes Methodenwissen und Methodentraining Sicherheit für die Praxis vermitteln.
Teilnehmende können wählen, ob sie die Weiterbildung als „Fachkraft im Kinderschutz“ mit den Grundlagen- und Aufbaumodulen abschließen oder ob sie zusätzlich die Zertifizierungsmodule für die Befähigung zur „Insoweit erfahrene Fachkraft“ (IseF) besuchen möchten. In den Zertifizierungsmodulen werden neben den rechtlichen Grundlagen insbesondere die erforderlichen Beratungskompetenzen, die für eine Arbeit als IseF unabdingbar sind, vermittelt. So können Teilnehmende, die auch den zweiten Teil der Weiterbildung erfolgreich absolvieren, eine Zertifizierung erreichen, die zur Tätigkeit als „IseF“ befähigt.
Inhalte
- Grundlagenmodul 1 (15./16.05.2025): Rechtliche Grundlagen des Kinderschutzes
- Grundlagenmodul 2 (25./26.06.2025): Grundlagenwissen zur kindlichen und jugendlichen Entwicklung
- Aufbaumodul 1 (21./22.07.2025): Gefährdungseinschätzung und Gefahrenabwendungsprimat
- Aufbaumodul 2 (18./19.09.2025): Elternarbeit und Partizipation der Kinder
- Zertifizierungsmodul 1 (20./21.10.2025): Beratungskompetenz zur ISEF-Arbeit
- Zertifizierungsmodul 2 (24./25.11.2025): Beratungskompetenz zur ISEF-Arbeit
- Zertifizierungsmodul 3 (30.01.2026): Abschlusskolloquium
Ziele
Fachkraft im Kinderschutz (Grundlagenmodule und Aufbaumodule): Die Teilnehmenden werden befähigt, auf Basis der Kenntnis der Verfahrenswege fachkundig und umsichtig zu handeln, dabei fundierte Kenntnis der rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes heranzuziehen, fachlich qualifizierte Gefährdungseinschätzungen vorzunehmen, im Rahmen der Gefahrenabwendung angemessen und professionell vorzugehen sowie verlässlich und fachlich adäquat mit anderen örtlichen Trägern und Institutionen zu kooperieren. Befähigung zur IseF (Zertifizierungsmodule): Die Teilnehmenden qualifizieren sich für die professionelle und fundierte Fachberatung der fallverantwortlichen Fachkräfte im Sinne der Aufgaben einer IseF.
Hinweis
Fachkraft im Kinderschutz: € 1.620,‒ (zahlbar in 2 Raten) (->Frühbucherpreis bei Anmeldung bis 17.02.2025: € 1.570,‒); Fachkraft im Kinderschutz plus Befähigung zur IseF: € 2.520,‒ (zahlbar in 3 Raten) (->Frühbucherpreis Fachkraft+IseF bei Anmeldung bis 17.02.2025: € 2.415,‒)
Zielgruppe
Fachkräfte, die im Rahmen des § 8a bzw. 8b SGB VIII für den Kinderschutz zuständig sind, insbesondere Fachkräfte der Jugendhilfe und Familienhilfe aus stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen, Fachkräfte der Erziehungsberatung, der offenen Jugendarbeit, in Migrationsdiensten und Einrichtungen für geflüchtete Menschen, aus Kindertagesstätten und Schulen sowie aus medizinischen und therapeutischen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche
Bestandteile
Fachkraft im Kinderschutz: 2 Grundlagenmodule u. 2 Aufbaumodule – Befähigung zur IseF: zusätzlich 3 Zertifizierungsmodule – Insgesamt: 13 Seminartage in 7 Modulen Teilnahmebescheinigung/Zertifizierung Teilnehmenden, die die 2 Grundlagenmodule und die 2 Aufbaumodule absolvieren, wird die Teilnahme an der Qualifizierung zur Fachkraft im Kinderschutz bescheinigt. Teilnehmende, die zudem die Zertifizierungsmodule absolvieren, erhalten ein Zertifikat zur Bescheinigung ihrer fachlichen Eignung als IseF.
Teilnahmevoraussetzung
Studium der Sozialen Arbeit oder Psychologie oder Abschluss als staatlich geprüfte/staatlich anerkannte Erzieher*in oder Heilpädagogin oder vergleichbarer Abschluss; aktuelle berufliche Tätigkeit als Fachkraft in den genannten Feldern der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen; Bereitschaft, die eigene Praxis in die Seminarmodule einzubringen; für die Zertifizierungsmodule: mehr als 2 Jahre Berufserfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und/oder Familien
Zertifikat
Voraussetzung für die Zertifizierung Die Teilnehmenden reichen eine Fallstudie über eine IseF-Beratung als Abschlussarbeit ein und nehmen am Abschlusskolloquium mit anschließendem Fachgespräch teil. Die eingereichten Dokumentationen sind in Intervisionsgruppen der Teilnehmenden besprochen und reflektiert worden. Weitere Voraussetzungen sind u. a.: aktive Teilnahme an allen Lehrgangsmodulen, mehr als 2 Jahre Berufserfahrung, einschlägige Praxiserfahrung.
Anmeldung
Anmeldung über die INPUT-Website (incl. Lebenslauf und Motivationsschreiben). Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Sie sich nur für die Qualifizierung zur Fachkraft im Kinderschutz anmelden oder zusätzlich auch zur Zertifizierung für die fachliche Eignung als IseF!
Info-Abend
Online-Infotermin für Interessierte: 05.02.2025, 17:00–18:00 Uhr; Anmeldung dafür bitte bis 27.01.2025 an kooperationen@inputseminare.de